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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2012111310214

Titel: Bewertung der radiologischen Relevanz der sich am Standort eines KKW befindenden Inventare (außer Kerninventar) als Input für das Entscheidungshilfesystem RODOS - Vorhaben 3608S06006
Autor(en): Heinzel-Große, S.Löffler, C.Jonas, R.Schumacher, P.Küppers, C.Ustohalova, V.
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Sonstige Körperschaft(en): TÜV Nord SysTec GmbH & CoKG
Erscheinungsdatum: Nov-2012
Reihe(n): Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum Strahlenschutz ; 73/12
Reportnummer(n): BfS-RESFOR-73/12
URN(s): urn:nbn:de:0221-2012111310214
Zusammenfassung: Die in der Quelltermbibliothek des Entscheidungshilfesystems RODOS hinterlegten Eingabedaten umfassen bisher nur Quellterme mit Freisetzung von Teilen des Kerninventars, hingegen keine Quellterme für Unfallabläufe mit Freisetzung sonstiger am Standort eines Kernkraftwerkes vorhandener Aktivitätsinventare. Im Rahmen des hier beschriebenen Vorhabens werden zunächst die sonstigen Aktivitätsinventare am Standort einer DWR- und einer SWR-Referenzanlage im Hinblick auf die Menge der Aktivität, die jeweilige Nuklidzusammensetzung und die Freisetzungspotenziale zusammengestellt. Die Freisetzungsanteile können – je nach Art und Umfang der Einwirkung auf die betroffenen Anlagenteile sowie abhängig vom baulichen Schutzzustand und verbleibenden Rückhaltewirkungen – stark variieren. Es ist nicht Gegenstand des vorliegenden Forschungsvorhabens, die Freisetzungsanteile für verschiedene Szenarien (Unfallabläufe) zu quantifizieren. Diesbezügliche Analysen im Rahmen von PSA für den Nichtleistungsbetrieb liegen bisher nicht vor. Daher wurden für die Quelltermabschätzungen, unabhängig von Szenarien, Freisetzungsanteile jeweils innerhalb eines denkbaren Rahmens postuliert. Zur radiologischen Einordnung der wie oben beschrieben ermittelten Quellterme wurden Dosisberechnungen mit dem Programm SAFER2, das den Leitfaden für den Fachberater Katastrophenschutz umsetzt, durchgeführt. Anhand der Eingreifrichtwerte der Rahmenempfehlungen für den Katastrophenschutz in der Umgebung kerntechnischer Anlagen wird jeweils festgestellt, ob und in welchem Radius Katastrophenschutzmaßnahmen erforderlich wären. Bei postulierten hohen Freisetzungsanteilen der Inventare aus dem Brennelementlagerbecken eines SWR, aus allen Abfallbehältern eines Zehnjahreszeitraums, aus der Summe aller Systeme im SWR-Reaktorgebäude oder im DWR-Hilfsanlagengebäude, und aus Mischbettfiltern der Kühlmittelreinigung oder Harzsammelbehältern ergeben sich rechnerisch Freisetzungen, die die Größenordnung von 1013 Bq erreichen oder übertreffen können und somit rechnerisch zu Überschreitungen der Eingreifrichtwerte für Katastrophenschutzmaßnahmen führen können. Für alle anderen Systeme, Komponenten und Abfälle ergibt sich keine radiologische Relevanz im Hinblick auf Katastrophenschutzmaßnahmen. Für diejenigen der vorgenannten hypothetischen Rechenbeispiele, die eine mögliche radiologische Relevanz ergaben, werden Quelltermempfehlungen im Sinne von Maximalabschätzungen für die RODOS-Datenbank aufgeführt. Für eine tatsächliche Anwendung im Katastrophenschutz beim Ereignisfall sind jedoch, abhängig vom jeweiligen Anlagenzustand, realistischere Quelltermabschätzungen erforderlich. Da die Quelltermabschätzung für Systeme und Komponenten ohne Bezug zu tatsächlich unterstellbaren Ereignisabläufen und z. T. ohne Berücksichtigung von Rückhaltefunktionen sehr konservativ erfolgte, sind differenziertere Untersuchungen mit dem Ziel einer realistischeren Bewertung der radiologischen Relevanz zu empfehlen. Dabei könnte auch eine Nichtleistungs-PSA-Level-2, in der u. a. mögliche Freisetzungen aus BE-Becken betrachtet werden, hilfreich sein.
Thema / Themen:Ressortforschung
Ionisierende Strahlung

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