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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2022112435646

Titel: Übersicht des Wissensstandes zur Gestaltung radiologischer Lagebilddokumente - Vorhaben 3619S62580
Autor(en): Meschenmoser, PatrickKastner, RenéLichtenegger, GeraldVilar Welter, Phillip
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Erscheinungsdatum: Nov-2022
Reihe(n): Ressortforschungsberichte zum Strahlenschutz ; 205/22
Reportnummer(n): BfS-RESFOR-205/22
URN(s): urn:nbn:de:0221-2022112435646
Schlagwört(er): KrisenkommunikationRadiologisches Lagebild
Zusammenfassung: Radiologische Notfälle stellen für verantwortliche Behörden und betroffene Bevölkerung eine komplexe Stresssituation dar. Als solche werden sie auch von der allgemeinen Öffentlichkeit und den Medien wahrgenommen. Jede Information an verantwortliche Behörden einerseits sowie betroffene, allgemeine und mediale Öffentlichkeit andererseits, muss daher zeitnah und verständlich erfolgen und dem Erkenntnisinteresse der jeweiligen Empfängergruppe Genüge tragen. Das Ziel jeder Information und Kommunikation in radiologischen Notfällen muss es sein, eine situations- und sachgerechte Entscheidungsfindung zu ermöglichen, die Ziele der Notfallreaktion zu erreichen und unangebrachte Reaktionen, die mehr Schaden anrichten als sie nützen, zu vermeiden. Letztere können auch aus Gerüchten resultieren, die durch unverständliche oder nicht zeitgerechte Informationen gefördert werden. Laut Strahlenschutzgesetz (§106 und §108 StrlSchG) richtet das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Falle eines überregionalen radiologischen Notfalls ein radiologisches Lagezentrum des Bundes (RLZ) ein. Dies erfolgt auf Ansuchen des betroffenen Bundeslandes auch im Falle regionaler Notfälle. Aufgabe des RLZ ist die Erstellung eines radiologischen Lagebildes (RLB). Diese liegt im Zuständigkeitsbereich des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Das Lagebild stellt relevante Informationen zu Art und Schwere des Notfalls, der aktuellen Situation und der zu erwartenden Entwicklung bereit. Es bildet damit die radiologische Grundlage für Entscheidungen hinsichtlich zu ergreifender Schutzmaßnahmen, weiterer Maßnahmen des Notfall- und Katastrophenschutzes und politischer Einschätzungen, etwa im Hinblick auf internationale Implikationen. Das vom radiologischen Lagezentrum im Falle von regionalen oder überregionalen radiologischen Notfällen erstellte Lagebild ist daher das zentrale Dokument zur radiologischen Lage in Deutschland. Es kommt ihm damit nicht nur maßgebliche Bedeutung bei der Entscheidungsfindung und der Information von Behördenvertreter:innen und Einsatzorganisationen zu. Es ist außerdem Basis für die Kommunikation mit der Bevölkerung zu den radiologischen Auswirkungen eines Notfalls und damit Grundlage für die Erfüllung der Verpflichtungen des BMUV hinsichtlich der Information der Bevölkerung, die sich aus §112 StrlSchG ergeben. Es dient damit einer überaus heterogenen Nutzerschaft als Arbeitsgrundlage und stellt eine besondere Herausforderung hinsichtlich einer für alle Nutzer effektiven Gestaltung dar. Das diesem Bericht zugrundeliegende Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, das derzeitige radiologische Lagebild auf seine Verständlichkeit und Nutzbarkeit für die zuvor identifizierten, sehr heterogenen Nutzergruppen zu überprüfen. Basierend auf dieser Analyse, der Expertise des Projektteams und dem erhobenen Stand von Wissenschaft und Technik sollte das ausdruckbare Lagebilddokument mit dem Ziel, ein verbessertes einheitliches und gemeinsames Verständnis einer radiologischen Lage unter allen Adressat:innen zu erreichen, weiter optimiert werden. Dies vor allem auch im Hinblick auf Nutzer:innen ohne radiologische Expertise und unter Berücksichtigung der Nutzbarkeit des Lagebildes für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Krisenkommunikation. Dabei sollte die derzeitige technologische Grundlage zur Erstellung des Lagebildes in Form eines PDF beibehalten werden. Das Lagebild selbst ist nicht zur Veröffentlichung gedacht. Dem liegt kein Geheimhaltungsgedanke zugrunde, sondern die Ausrichtung des RLB auf bestimmte Nutzergruppen und das Ziel des RLB, eine fachliche Entscheidungs- und Bewertungsgrundlage zu sein. Alle in den radiologischen Notfallschutz involvierten Stellen erhalten im Notfall Zugriff auf das Lagebild. Für den vorliegenden Bericht heißt dies, dass solche Ergebnisse des Projekts zur Verfügung gestellt werden, die von allgemeinem Interesse auch über die spezifischen Nutzergruppen des RLB hinaus sind. Spezifische Projektergebnisse zur Gestaltung und Nutzung des RLB liegen dem BfS als interne Dokumente vor. Damit werden in diesem Bericht in erster Linie die Ergebnisse der am Beginn des Forschungsvorhabens durchgeführten Recherchen zum Stand von Wissenschaft und Technik hinsichtlich Gestaltung und Nutzung radiologischer Lagebilder, auch als Grundlage für die Krisenkommunikation, dargestellt. Da die Recherchen im Rahmen des Forschungsvorhabens Anfang 2020 stattfanden, repräsentieren sie auch diesen Stand. Vereinzelt wurden im Projektverlauf neu veröffentlichte Publikationen ergänzt.
Thema / Themen:Ressortforschung
Ionisierende Strahlung

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