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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2016050414038

Titel: Analyse des öffentlichen Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungsempfehlungen für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau – Vorhaben 3614S80008
Autor(en): Weber, FlorianKühne, OlafJenal, CorinnaSanio, TinaLanger, KerstinIgel, Michael
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Sonstige Körperschaft(en): Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Freising
Erscheinungsdatum: Mai-2016
Reihe(n): Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit und zum Strahlenschutz ; 111/16
Reportnummer(n): BfS-RESFOR-111/16
URN(s): urn:nbn:de:0221-2016050414038
Schlagwört(er): RisikokommunikationDiskursanalysegesundheitliche Auswirkungen HochspannungsleitungenStromnetzausbau
Zusammenfassung: Die Energiewende in Deutschland verändert mit dem Ausstieg aus der Kernkraft und dem Ausbau erneuerbarer Energien in weitreichender Weise bisherige Energieversorgungsstrukturen und wirkt sich dabei räumlich stark aus. Einen Bestandteil bilden hierbei Veränderungen im bestehenden Stromnetz. Vorhandene Leitungstrassen sollen ertüchtigt, andere umfänglich neu gebaut werden, was Widerstände und Konflikte mit sich bringt. Das Forschungsvorhaben Analyse des öffentli-chen Diskurses zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hochspannungsleitungen – Handlungs-empfehlungen für die strahlenschutzbezogene Kommunikation beim Stromnetzausbau im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz und des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktor-sicherheit setzt an dieser Stelle an und untersucht in einem ersten Schritt aus diskurstheoreti-scher Perspektive, wie der Stromnetzausbau und mögliche gesundheitliche Nebenfolgen konstru-iert werden und welche Deutungsmuster vorherrschend sind. Hierauf aufbauend werden im zweiten Schritt Handlungsempfehlungen mit einem Fokus auf gesundheitspolitische Aufklärung abgeleitet. Hintergrund des Forschungsvorhabens bildet eine sozialkonstruktivistische und diskurstheoreti-sche Perspektive, in der davon ausgegangen wird, dass ,soziale Wirklichkeit‘ nicht einfach als fest gegeben zu verstehen ist, sondern sozial hergestellt wird. Bedeutungen sind entsprechend nicht stabil, sondern vielmehr veränderbar. Zentraler Mechanismus der Vermittlung einer objektivierten sozialen Welt ist Sprache. Sie stellt als Ausgangs- und Bezugspunkt der Alltagswelt Kategorisierungen, Typisierungen und Anonymisierungen zur Verfügung. Damit Aussagen zu einem bestimmten Zeitpunkt als sinnvoll und wahr akzeptiert werden, müssen sie bestimmten Regeln folgen. Sie sind Teil bestehender Diskurse, die in Anschluss an Ernesto Laclau und Chantal Mouffe als temporäre Fixierung von Bedeutung verstanden werden können. Während einerseits bestimmte Diskurse im Alltag als gegeben erscheinen und damit besonders machtvoll beziehungsweise hegemonial sind, sind Veränderungen andererseits aber grundsätzlich immer möglich. Bisherige marginale Diskurse, Subdiskurse, können potenziell an Bedeutung gewinnen und andere Deutungen verdrängen. Besonders (machtvolle) Produktionen und Reproduktionen bestimmter Deutungsmuster und gleichzeitig alternative Positionen rücken damit in den Mittel-punkt der Betrachtung. //ABSTRACT// With its phase-out of nuclear power generation and the expansion of renewably sourced energy, the German energy turnaround (‘Energiewende’) has radically changed existing power supply structures, with wide geographical repercussions. One aspect of this is changes to the national power grid. Existing networks are to be upgraded and new long-distance north-south power-lines built. This creates resistance and conflict. Commissioned by the Federal Office for Radiation Protection, and the Federal Ministry of the Environment, Nature Conservation, Building and Nuclear Safety, the research project entitled Analysis of public discourse on the health impacts of high-voltage power lines – recommendations for action in radiation-protection discourse related to the extension of the power grid starts precisely at the point of conflict. It first investigates from a discourse theory perspective how power grid extensions and possible health-related consequences are communicatively constructed, and what argumentation patterns dominate the discussion. From this it derives recommendations for action, with a focus on health politics information and discourse. Behind the research project stands a socio-constructivist discourse theory that sees ‘social reality’ not as a given but as a socially evolved entity, and its meanings, therefore, not as stable but as subject to change. The central mechanism for the communication of an objectivized social world is language. It is in the interface of language that our world comes into being and into ever more complex relation with us; and in this function language offers a wealth of categories and types, as well as (for example) modes of anonymity. If utterances are to be accepted at any given moment as meaningful and true, they must observe certain rules: they are part of a de facto existing discourse, which can – following Ernesto Laclau and Chantal Mouffe – be understood as a temporary fixation of meaning. While specific discourses may appear as fact and seem to possess hegemonic status, their dominance is never absolute: change is always possible. Hitherto marginal discourses or subdiscourses may gain in force and displace other interpretations; alternative positions may eventually take center stage.
Thema / Themen:Ressortforschung
Elektromagnetische Felder

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