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http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2020050821816

Titel: Medizinische Strahlenexposition in der NAKO Gesundheitsstudie - Vorhaben 3616S42233
Autor(en): Zeeb, HajoDreger, Steffen
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Sonstige Körperschaft(en): Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS, Bremen
Erscheinungsdatum: Mai-2020
Reihe(n): Ressortforschungsberichte zum Strahlenschutz ; 158/20
Reportnummer(n): BfS-RESFOR-158/20
URN(s): urn:nbn:de:0221-2020050821816
Schlagwört(er): StrahlenexpositionNAKOGesundheitsstudieEpidemiologieAnalyse
Zusammenfassung: Das Ziel dieses Vorhabens war, die medizinische Strahlenexposition in der NAKO Gesundheitsstudie retrospektiv und prospektiv zu erfassen sowie die jeweiligen Indikationen zu ermitteln. Hierzu wurde eine sogenannte Level-3-Studie aufgesetzt, die als zusätzliches Modul zur NAKO-Basiserhebung (Level-1 bzw. Level-2) an vier der insgesamt 18 Studienzentren der NAKO Gesundheitsstudie durchgeführt wurde. Neben der retrospektiven (lebenszeitlichen) Befragung der NAKO-Studienteilnehmenden mit Hilfe eines Fragebogens als integrales Touchscreen-Modul der Routinen der NAKO Basiserhebung, sollte im Rahmen eines Follow-up prospektiv radiologische Untersuchungen, die seit Besuch des Studienzentrums durchgeführt wurden, erfasst werden. Das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS in Bremen koordinierte diese multizentrische Level-3-Studie und agierte zudem als Studienzentrum. Weitere beteiligte Einrichtungen waren die Universitätsmedizin Greifswald (Studienzentrum Neubrandenburg), das Universitätsklinikum Essen (Studienzentrum Essen) und das Helmholtz Zentrum für Umwelt und Gesundheit (Studienzentrum Augsburg). Die Vorbereitungsarbeiten umfassten die formale Beantragung zur Durchführung eines der ersten Level-3-Studienvorhabens bei der NAKO Geschäftsstelle, die Erstellung und Prüfung der bereits in der vorherigen Machbarkeitsstudie (Kennzeichen 36 10 S40001) etablierten Instrumente (Fragebogen, Röntgenpass). Die Erhebung der medizinischen Strahlenexposition wurde als zusätzliches Modul in die Routinen der NAKO-Basiserhebung eingebunden. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Zentralen Datenmanagement und der Treuhandstelle der NAKO Gesundheitsstudie. Insgesamt konnten an den vier Studienzentren 3.923 Studienteilnehmende (Level-3-Teilnahmerate: 79%) rekrutiert und Angaben zur medizinischen Strahlenexposition erfasst werden. Die Altersspanne der Studienteilnehmenden lag zwischen 20 und 73 Jahren. Das mittlere Alter lag bei 48,9 Jahre. Etwa zwei Drittel der Studienteilnehmenden (n=2.717) berichtete mindestens eine der im Fragebogen abgefragten radiologischen Untersuchungen in der Vergangenheit erhalten zu haben. Computertomographien (n=4.193; 41%), allgemeine Röntgenuntersuchungen (n=2.573; 25%) und nuklearmedizinische Untersuchungen/Diagnostik (n=1.490; 14%) stellen insgesamt 80% aller berichteten Untersuchungen dar. Es gab nur marginale geschlechtsspezifische Unterschiede. Erwartungsgemäß waren alterstypische Verläufe mit steigenden mittleren Untersuchungshäufigkeiten und steigender Altersgruppe zu beobachten. Bei der niedrigsten Altersgruppe (< 40 Jahre) wurden vor allem (Erkrankungs-) unspezifische Indikationen berichtet (Stürze/Unfälle, Wirbelsäulenschmerzen). Daneben waren Schilddrüsenszintigraphien relativ häufig. In der mittleren Altersgruppe (40-50 Jahre) waren Schilddrüsenszintigraphien auffällig häufiger, ebenso wurden vermehrt Durchleuchtungen berichtet (Indikation: unspezifisch, Darstellung des Magen-Darm Trakts). Untersuchungen aufgrund von Bandscheibenvorfällen und Wirbelsäulenschmerzen wurden bedeutender. In der Altersgruppe >50 Jahre haben altersbedingte Indikationen, wie Wirbelsäulenschmerzen, Bandscheibenvorfälle weiter an Bedeutung gewonnen. Zudem wurden häufiger interventionelle Röntgenuntersuchungen und Durchleuchtungen berichtet (Indikation: Herzkatheter, Skelett/Knochen, Lunge/Herz/Niere; Darstellung des Magen-Darm Traktes). Für den Follow-up Zeitraum liegen insgesamt 2.964 Follow-up Fragebögen von 2.208 Studienteilnehmenden vor (Follow-up Teilnahmerate: 56%). 28% (n=626) der Studienteilnehmenden berichtete von weiteren in der Zwischenzeit erhaltenen radiologischen Untersuchungen (n=1.245). Allgemeine Röntgenuntersuchungen (n=757, 61%), Computertomographien (n=292, 23%) und nuklearmedizinische Untersuchungen/Diagnostik (n=90, 7%) stellten über 90% aller berichteten Untersuchungen seit Besuch des Studienzentrums dar. Zudem lagen 2.375 NAKO-Röntgenpässe von 1.707 Studienteilnehmenden vor. Davon enthielten 299 (12,6%) Röntgenpässe 480 Angaben zu relevanten Untersuchungen. Die Verfügbarkeit von angegeben Dosisparametern war äußert gering. Der Anteil an eingetragenen Dosisparametern an allen relevanten Untersuchungen lag bei lediglich 40% (190 von 480 relevanten Untersuchungen). Zudem war die Qualität der Angaben ungenügend. Eine Bewertung der Qualität der Erhebung der medizinischen Strahlenexposition sowie die Durchführung einer Fehlerabschätzung wurden durchgeführt. Ebenso wurden abschließend potentielle Themenschwerpunkte und – Inhalte im Rahmen einer möglichen Weiterführung der Kohorte erarbeitet.
Thema / Themen:Ressortforschung
Ionisierende Strahlung

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